Verbessere dein Anschreiben mit Hilfe des Lean Ansatzes

Du steckst zurzeit im Bewerbungsprozess und schreibst sehr viele Bewerbungen? Gehe mit System vor und verbessere dein Anschreiben Schritt für Schritt! Steche so aus der Menge heraus und werde erfolgreich! Wie genau erzählen wir dir in diesem Artikel.

Du steckst grade im Bewerbungsprozess und schreibst tüchtig individualisierte Anschreiben? Willkommen im Club. Dieser Prozess ist mit großer Mühe und einem hohen Zeitaufwand verbunden, der die Anzahl der täglich zu erstellenden Bewerbungen erheblich einschränkt. Deshalb sind wir der Überzeugung nicht eine Bewerbung nach der anderen anzufertigen, sondern mit einem ausgeklügelten System vorzugehen, um Bewerbungen schrittweise zu verbessern und Synergieeffekte aus vorherigen Bewerbungen zu generieren.

Wir alle wissen, dass eine Standardbewerbung, in welcher du nur die Adresse veränderst und welche nicht auf die individuellen Anforderungen einer Stelle zugeschnitten ist, statistisch gesehen geringere Chancen hat erfolgreich zu sein. Ein individuelles Anschreiben ist daher ein absolutes Muss. Um den Aufwand zur Anfertigung solcher Bewerbungsschreiben gering zu halten, bietet sich die Verwendung von Textbausteinen bzw. Textmodulen an.

Häufig besteht ein Anschreiben im Mittelteil aus zwei großen Absätzen. Ein Absatz widmet sich deiner Ausbildung und deiner relevanten Berufserfahrung sowie den damit verbundenen Fähigkeiten, die in der Stellenausschreibung verlangt werden. Der zweite Absatz behandelt hingegen die sog. Soft Skills eines Bewerbers, welche anhand von plakativen Beispielen erläutert werden sollen. Ein solches Bewerbungsanschreiben ist als erste Version naheliegend. Allerdings kann noch kleinschrittiger vorgegangen werden, indem man beispielsweise die Ausbildung und Berufserfahrung trennt (auch andere Unterscheidungen sind natürlich möglich und ggf. sinnvoll). Darüber lassen sich womöglich geforderte Eigenschaften und Kenntnisse in der Stellenausschreibung besser adressieren. Solche thematisch abgeschlossene Absätze solltest du als Textmodule wahrnehmen, die du in ihrer Reihenfolge unterschiedlich, je nach Bedarf und Schwerpunkt in deiner Bewerbung anpassen kannst. Ebenfalls solltest du bestimmte Stellen in den jeweiligen Absätzen nicht allgemein formulieren, sondern im besten Fall die Wortwahl der Stellenausschreibung individuell aufgreifen. I.d.R. sind dies Adjektive, wie z.B. flexibel, belastbar, etc. oder bestimmte gewünschte Kenntnisse. Hierfür solltest du in den Absätzen immer gleiche Positionen verwenden, um diese Wörter je nach Stellenausschreibung auszutauschen.

Kennst du AB-Testing? Unter AB-Testing versteht man, dass man –ganz allgemein formuliert– zwei Versionen (hier zwei Bewerbungen erstellt) und schaut, welche erfolgreicher ist. D.h. in unserem Fall, dass die o.g. Textmodule in zwei Bewerbungen unterschiedlich angeordnet werden. Man evaluiert nach Rückmeldung der Unternehmen, welche Bewerbung besser angekommen ist (= wo wurde man zum Bewerbungsgespräch eingeladen). Auf Basis dieser „besseren“ Bewerbung solltest du wieder eine leicht abgewandelte Form erstellen und dich mit beiden Bewerbungen erneut bewerben (natürlich auch auf mehr als auf zwei Stellen). Den letzten Schritt kannst du selbstverständlich weg lassen, wenn du das Jobangebot aus deinem ersten Bewerbungsgespräch sofort annimmst. Ansonsten bietet es sich an, deine Bewerbungsunterlagen über sog. Lean Iterationen weiter zu verbessern

Bei den Lean Iterationen handelt es sich um einen einfachen aber sehr effektiven Kreislauf, der deine Bewerbungsunterlagen verbessert und im nachfolgenden Bild dargestellt ist. Prinzipiell ist der Lean Ansatz ein Weg, um das o.g. AB-Testing zu operationalisieren. Du verschickst hierbei deine Bewerbungen an mehrere Unternehmen und schließt auf Basis des Rücklaufs welche Bewerbungen und welche Textmodule erfolgsversprechender sind. Diese Erkenntnis lässt du in deine Bewerbungsunterlagen einfließen, verbesserst diese und schickst nun erneut Bewerbungen raus. Diese Bewerbungen sollte nun eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen, als die Bewerbungen, die du zu Beginn rausgeschickt hast. In einer idealen Welt bewirbst du dich erst jetzt mit diesen Bewerbungen bei deinem Traum-/Wunscharbeitgeber.

Nun fragst du dich wahrscheinlich, ob das den ganzen Aufwand auch wert ist. Und da können wir dir nur sagen: Kommt darauf an. Wenn du über einen außerordentlichen Lebenslauf verfügst oder deine Fähigkeiten dir genügend Alleinstellungsmerkmale ermöglichen, brauchst du diesen Prozess nicht. Wenn du aber in einem Feld arbeitest, in dem es viele Arbeitsplätze und auch Mitbewerber gibt, so zahlt sich ein langfristig angelegter Bewerbungsprozess definitiv aus, um aus der Menge hervorzustechen. Und ein gutes Bewerbungsanschreiben, welches nur du besitzt und kein Muster aus dem Internet ist, ist heutzutage viel wert, um positiv aufzufallen und seine Jobchancen massiv zu erhöhen.

1 Kommentar

  1. Pingback:Absage auf deine Bewerbung? Richtig damit umgehen! - dabego.de - Wie lange dauert die Antwort auf deine Bewerbung

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