Man hat einen ganzen Nachmittag damit verbracht eine Bewerbung zu schreiben. Aber nun ist sie endlich verschickt! Ein bisschen stolz sind Sie schon – doch Spannung keimt auf: Werde ich tatsächlich eingeladen? In den folgenden Tagen wird die Spannung immer größer und weicht mehr und mehr Ungeduld. Nach 2 Wochen immer noch keine Antwort! Wieso stellt mich das Unternehmen aufgrund meiner Bewerbung nicht sofort und mit Kusshand ein?
Grundsätzlich kann jeder Ihr Verhalten verstehen. Wer wartet schon gerne, wenn es um die berufliche Karriere und möglicherweise um die eigene Existenz geht. Dennoch sollten Sie sich von der Ungeduld freimachen, möglichst bereits vor dem Versand Ihrer Bewerbung durch eine entsprechende Grundhaltung.
Hierdurch vermeiden Sie der Versuchung zu erliegen Ihrer Bewerbung hinterher zu telefonieren. Das ist tatsächlich das Schlimmste, was Sie in dieser Situation tun können. Denn stellen Sie sich vor: In der Personalabteilung des Unternehmens bei dem Sie sich beworben haben gehen täglich –je nach Größe des Unternehmens– dutzende oder gar hunderte Bewerbungen ein. Alle müssen geprüft werden und ggfs. an Fachabteilungen weitergeleitet werden, wo die Bewerbungen erneut geprüft werden. Telefonieren Sie nun auch noch Ihrer Bewerbung hinterher, zeigen Sie den Mitarbeitern in der Personalabteilung, dass Sie ungeduldig sind und Druck aufbauen möchten. Dies sollten Sie als Bewerber tunlichst vermeiden.
Machen Sie sich vor dem Versand einer jeden Bewerbung klar, dass auch lange Wartezeiten nicht persönlich zu nehmen sind. Wenn Sie darüber rational nachdenken erkennen Sie, dass ein Bewerbungsprozess ein –im wahrsten Sinne des Wortes– Prozess ist, der aus mehreren Schritten besteht und sich individuell unterscheiden kann. So hat nicht nur die Größe eines Unternehmens Einfluss auf die Dauer der Bewerbungsantwort, sondern weitere Aspekte, wie z.B. die Branche oder Industrie, die Art der Bewerbung (z.B. Initiativbewerbung) oder sonstige unplanmäßige Verzögerungen (z.B. Krankheiten, Unfälle, Kündigungen).
Wenn Sie sich trotz allem nicht zurückhalten können und telefonisch mehr zum Stand Ihrer Bewerbung erfahren wollen, beachten Sie folgendes: Oftmals geben Unternehmen auf Ihrer Internetseiten an, wie lange die Wartezeit für Bewerbungen dauert. Rufen Sie, wenn möglich, nicht vor Ende der besagten Wartezeit an. Sofern die Wartezeit doch überschritten ist und Sie tatsächlich das Telefon in die Hand nehmen, seien Sie empathisch! Erklären Sie dem Mitarbeiter/der Mitarbeiterin, dass Sie auch um deren Arbeitspensum wissen. Das schafft Verständnis, entschärft den von Ihnen aufgebauten Druck und zieht Ihren Zuhörer auf Ihre Seite!
Natürlich kann die Wartezeit bei einem Bewerbungsprozess auch vollkommen aus dem Ruder laufen, wenn man nach dem Bewerbungsgespräch nach einem Monat noch nichts gehört hat. Dann sollte man tatsächlich anrufen und nachfragen, wie der Status quo des Bewerbungsprozess lautet. Wir würden 3 Wochen als adäquate Zeitgrenze festlegen, nach der man sich definitiv ohne schlechtes Gewissen bei einem Unternehmen telefonisch melden kann. Wer sich wesentlich früher bei einem Unternehmen telefonisch auf eine Bewerbung zurückmeldet, wird sehr wahrscheinlich als ungeduldig wahrgenommen werden, was sich im schlimmsten Fall negativ auf die eigenen Bewerbung auswirken wird.
Ich telefoniere der Bewerbung nicht hinterer… ich finde man muss den Bewerbungprozess wie Daten angehen, wenn man sich von alleine meldet und nachfragt wirkt man verzweifelt. Einfach cool bleiben!
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