Ich will mehr Geld! Die unliebsame Verhandlung ums Gehalt

Das Gehalt frei verhandelbar, sofern denn kein Tarifvertrag vorliegt. Aufgrund dessen sollten wir uns dafür sensibilisieren offen über Geld und vor allem den eigenen Gehaltswunsch sprechen zu können. Eine gelungene Vorbereitung wird ihnen nämlich letztendlich helfen ihr Traumgehalt zu realisieren.

Hierzulande spricht man nicht gerne über das Gehalt. Es ist ein durchaus sensibles Thema, sowohl im privaten als auch beruflichen Umfeld. Aufgrund dessen fällt es vielen Menschen schwer darüber offen zu sprechen und über ihr Gehalt zu verhandeln. Dabei macht das Forcieren von Gehaltsverhandlungen sehr viel Sinn, weil man sich langfristig finanziell sehr viel besser stellen kann. In manchen Fällen sind nämlich Gehaltssprünge bis über 20% möglich. Allerdings beeinflusst ein wahres Faktorenbündeln die Höhe der möglichen Gehaltssteigerung. Deshalb wollen wir uns heute dem Thema tiefergehend widmen und erläutern, um welches Faktorenbündel es sich handelt und welches Verhalten und Tipps die Durchsetzung des Gehaltswunsches vereinfachen.

Wenn ihr in ein Gespräch geht um über euer Gehalt zu verhandeln, solltet ihr euch bewusst machen in welcher grundsätzlichen Situation ihr euch befindet:

  1. Verhandelt ihr nicht nur um eine Gehaltserhöhung sondern ist der Gehaltssprung mit zusätzlicher Verantwortung für Personal und Budget verbunden, so könnt ihr tatsächlich bis oder gar über 20% Gehaltssteigerung erzielen. Was ihr maximal herausholen könnt hängt jedoch auch stark von der individuellen Position und der Unternehmenssituation ab.
  2. Handelt es sich um eine gleichrangige Position bei einem Unternehmenswechsel oder verbleibt man auf einer Position bei einer Verhandlung im bestehenden Angestelltenverhältnis zu so sind 10% bzw. 5% Gehaltssteigerung als Maßgabe letztendlich anzupeilen.
  3. Wechselt ihr nicht nur den Job sondern sogar die Branche solltet ihr darauf gefasst sein, dass ihr gegebenenfalls weniger verdienen werdet als in eurer jetzigen Situation.
  4. Wenn ihr zurzeit arbeitslos seid und eure Gehaltswünsche in einem Vorstellungsgespräch äußert, ist der (potenzielle) Arbeitgeber in einer vorteilhafteren Verhandlungsposition. In einer solchen Situation sollten sich Bewerber bewusst machen, dass sie wahrscheinlich beim Gehalt gedrückt werden.

 

Grundsätzliches Setting

Leider gibt es kein Patentrezept, mit dem man seine Gehaltswünsche definitiv durchsetzen kann. Allerdings gibt es bei der Gehaltsverhandlung Rahmenbedingungen die einzuhalten sind, um sich nicht in einer nachteilhafte Situation zu bringen. Ein wichtiger Punkt ist, dass man immer mit dem direkten Vorgesetzten das Gehaltsgespräch sucht. Dies ist auch im Bewerbungsgespräch der Fall, nur dass i.d.R. zudem ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung die Verhandlung im Beisein des potenziellen Chefs führt. Überdies sollte man sich vor der Äußerung seines Gehaltswunsches auch über die Unternehmenssituation klar sein. Macht beispielsweise das Unternehmen eine wirtschaftliche Krise durch oder hat eure Abteilung einen Kunden verloren, so werdet ihr mit dieser Situation wahrscheinlich auch im Gehaltsgespräch konfrontiert werden. Folglich solltet ihr flexibel in der Terminfestlegung für ein Gehaltsgespräch sein und einen für euch vorteilhaften Termin wählen.

Verhalten in der Verhandlung

Wir können davon ausgehen, dass Vorgesetzte eine gewisse Routine in Gehaltsverhandlungen haben. Folglich sind Angestellte i.d.R. in einer schwächere Verhandlungsposition. Deshalb ist es besonders wichtig sich ausgiebig auf das Verhandlungsgespräch vorzubereiten und sich die Argumente zurecht zu legen. Haltet euch dabei das beste Argument für den Schluss auf.

Darüber hinaus solltet ihr darauf achten „seicht“ in die Gehaltsverhandlung einzusteigen und nicht direkt euren Gehaltswunsch zu nennen. Sprecht stattdessen eure Leistungsbereitschaft und vergangenen Erfolge an sowie den Wunsch nach Weiterentwicklung. Darüber kommt ihr dann schon automatisch auf euren Gehaltswunsch. Seid euch dann aber bitte bewusst, dass euer Vorgesetzter grundsätzlich eine ablehnende Position einnehmen wird. Deshalb habt ihr ja eure Hausaufgaben gemacht und euch Argumente zurecht gelegt mit denen ihr euren Chef nun überzeugen müsst. Dabei ist zwingend darauf zu achten, dass ihr nicht provoziert oder mit eurer Kündigung droht. Letztendlich sollte ein Kompromiss immer in Reichweite sein, mit dem beiden Seiten zufrieden sind.

 

Grundsätzliche Tipps zum Abschluss:

  • Ihr macht das Eröffnungsangebot. Dieses sollte etwas höher sein, als das Gehalt welches euch letztendlich vorschwebt. Dadurch bleibt euch etwas Verhandlungsspielraum und ihr habt eine höhere Chance euer Traumgehalt tatsächlich zu realisieren.
  • Gebt eine exakte Zahl an und keine Gehaltsspanne. Dies zeigt, dass ihr eure Hausaufgaben gemacht habt und über euren Marktwert Bescheid wisst.

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