Warum scheitern talentierte Teams? Oftmals liegt es nicht an fehlenden Fähigkeiten, sondern daran, dass Menschen nicht in der Lage sind auf eine Weise zusammenzuarbeiten, die ein Unternehmen voranbringen kann. Der Übeltäter zeigt ein Merkmal, welches man in einem Arbeitsumfeld vielleicht nicht sofort erkennt: der Mangel an psychologischer Sicherheit.
Der Begriff “psychologische Sicherheit” mag wie etwas klingen, das Ihr Life Coach verwenden würde. Aber das Konzept gewinnt am Arbeitsplatz an Fahrt, weil Experten es für entscheidend halten ein funktionierendes Team aufzubauen. Was verbirgt sich dahinter? Alle Teammitglieder müssen sich wohl fühlen, wenn sie neue Ideen und Strategien ohne Beurteilung oder Rückwirkung einbringen.
Die Förderung dieser psychologischen Sicherheit ist so wichtig, dass Google mehr als 200 seiner Mitarbeiter nach “Was macht ein Team effektiv” fragte, und die psychologische Sicherheit auf dem ersten Platz lag.
Jedoch ist der Aufbau einer Kultur des Vertrauens leichter gesagt als getan, wie jeder Manager bestätigen kann. Egal, ob Sie ein Manager oder ein Teammitglied sind, Sie können mit diesen Schritten beginnen.
1. Zuhören – wirklich mal zuhören
Teammitglieder, die glauben, dass ihre Manager ihnen ihre volle Aufmerksamkeit schenken, werden meistens enttäuscht. Dabei sind es grade diese Gedanken, die die nächste große Idee oder Strategie sein könnten, um ein Unternehmen voranzubringen.
Es fängt schon bei den Grundlagen an, wie z.B. das Weglegen des Telefons während der Besprechungen, Blickkontakt und Fragen stellen – und hört dann aktiv auf mit Antworten. Wenn du der Chef bist, denke zuletzt darüber nach, wie sie andere Meinungen anzapfen können. Ihre Mitarbeiter sind meistens weniger bereit, eine Meinung zu äußern, die der des Vorgesetzten zuwiderläuft. Wende die gleiche Aufmerksamkeit auf Einzelgespräche an, entweder formell (z.B. Leistungsbewertungen) oder informell (wöchentliche Nachholungen). Wenn sich die Mitarbeiter bei dir wirklich wohl fühlen, werden sie eher mit einem Problem oder einer Idee auf dich zukommen.

2. Respektvolle Meinungsverschiedenheiten
Kein Team wird sich jemals auf alles einigen können. Ziel ist es nicht, Konflikte zu eliminieren, sondern produktiv an sie heranzugehen. Das Ziel muss es sein, unterschiedliche Meinungen zu verstehen, anstatt sie zu verwerfen. Das ermöglicht es den Menschen, authentisch, offen und ohne Angst vor Rückwirkungen oder Verlegenheit zu sprechen – was sie effektiver zusammenarbeiten lässt.
Es zur Gewohnheit zu machen, offen über Themen und Probleme zu diskutieren, hilft den Menschen sich sicher zu fühlen. Dann können sie ihre Gedanken auszudrücken, auch wenn sie den Gedanken des Teams zuwiderlaufen. Das Team sollte jede Meinung oder Argumentation berücksichtigen, ohne über die Motivation oder Erfahrung der Person zu urteilen.
3. Gib zu, was du falsch gemacht hast
Ja, selbst du liegst manchmal falsch. Und das ist in Ordnung! Aber wenn du es vermasselst, musst du reinen Tisch machen. Das ist besonders wichtig für Führungskräfte, aber es ist eine gute Gewohnheit für alle.
Transparenz über die eigenen Misserfolge und Fehler sowie die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln und daraus zu wachsen, schafft Vertrauen. Wenn dein Team sieht, dass du keine Angst hast, einen Fehler anzuerkennen, wird es weniger Angst haben, eigene Fehler zu machen oder zuzugeben.
Die Fähigkeit, ohne Angst zu arbeiten, bietet die psychologische Sicherheit, um Risiken einzugehen und originelle Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Wenn die Teammitglieder nicht das Bedürfnis verspüren, ihre Fehler zu minimieren, kann das gesamte Team aus Fehlschlägen lernen und gemeinsam vorankommen.
4. Negativität abschalten
Nichts tötet das Vertrauen so sehr wie Respektlosigkeit und Negativität unter den Teammitgliedern. Folglich musst du auf folgendes achten, wenn du Feedback oder Kritik abgibst: Während es wichtig ist, den Leuten Feedback zu geben, in welchen Bereichen sie sich verbessern können, kann die Konzentration auf Fehler oder Problembereiche das psychologische Sicherheitsgefühl der Menschen beeinträchtigen. Versuchen Sie das Gespräch auf eine neutrale, konstruktive Weise zu gestalten. Dies kann dazu beitragen, die emotionale Reaktion der Person, die das Feedback erhält, zu reduzieren. Dadurch wird es auch weniger wahrscheinlich ist, dass deine psychologische Sicherheit leidet.
Dies kommt auch dadurch zum Tragen, dass sich ein Team auf Mitarbeiter oder Kunden bezieht, die nicht im Team sind. Wenn du einen Kunden oder Kollegen vor deinem Team überredest oder anderen Teammitgliedern erlaubst, dies zu tun, fragen sie sich vielleicht, ob du dasselbe mit ihnen machst, wenn du nicht da bist.
Du hast vielleicht keinen bösen Willen oder schlechte Absichten, aber du musst trotzdem ein Selbstbewusstsein haben. Sobald du die Fähigkeit hast zu verstehen, wie sich deine Worte auf eine andere Person auswirken, erkennst du, wann deine Herangehensweise vielleicht nicht vorteilhaft ist.
5. Sei dumm
Ja, du hast es richtig gelesen. Verspieltheit ist wichtig, auch in einem professionellen Umfeld. Wege zu finden, wie man fröhlich sein oder lachen oder ein wenig Spaß haben kann, ist ein guter Weg, um ein wenig verletzlicher miteinander zu sein.
Suche nach Möglichkeiten, dein Team einzuladen, an Dingen teilzunehmen, die ein wenig unangenehm sein könnten. Abhängig von euerer Unternehmenskultur kannst du alle einladen, eines Tages Themenkleidung zu tragen (denken Sie an verrückte Socken oder Pullover der 80er Jahre) oder als Gruppe eine Pause einlegen, um ein Brettspiel in einem Konferenzraum zu spielen. Das zeigt, dass man seine Deckung fallen lassen kann. Positive Emotionen zusammen zu erzeugen, hilft, diese psychologische Sicherheit aufzubauen.